Sternstunden-Begegnungszentrum im Jugendzentrum für ganzheitliche Bildung

Er ist wie eine kleine Oase in der Wüste. Ein grüner Fleck mitten im Staub der Großstadt. Verlockend und Erfüllungen versprechend. Und es ist auch wahr: Das, was in dieser kleinen Oase passiert, kann Träume wahr machen. Die Rede ist vom „Safe-Hub“ in Gugulethu-Mannenberg in Kapstadt. 

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungAMANDLA EduFootball e.V.

Waldenserstr. 2-4
10551 Berlin

Aktionsjahr2014
OrtSüdafrika, Kapstadt
Fördersumme100.000,00 €

Der Safe-Hub ist ein Begegnungszentrum für junge Menschen in dem afrikanischen Township. Ein physisch wie emotional sicherer Raum, in dem die Kinder und Jugendlichen nicht nur etwas über gesunde Ernährung oder Berufsperspektiven lernen, sondern vor allen Dingen auch starke Vorbilder haben, die sie unterstützen und inspirieren. Denn trotz rückläufiger Zahlen spielt Kriminalität im Alltag von Kapstadt nach wie vor eine große Rolle. Eine hohe Mord- und Vergewaltigungsquote sowie der rasant ansteigende Drogenhandel bedrohen vor allem die Bevölkerung in den armen Gegenden. Die Townships, also die Wohnsiedlungen der schwarzen, farbigen oder indischen Einwohner, bieten aufgrund ihrer Struktur von extremer Armut, fehlender Bildung und sozialer Ungerechtigkeit für viele Kinder und Jugendliche nur eine Zukunft in der Kriminalität.

Deshalb hat die Organisation AMANDLA EduFootball e.V. den ersten sogenannten Safe-Hub, ein Begegnungs- und Bildungszentrum, im Township Khayelitsha gebaut. Ein physisch wie emotional sicherer Raum, in dem die Kinder und Jugendlichen nicht nur Fußball spielen können, sondern auch etwas über gesunde Ernährung oder Berufsperspektiven lernen. Dafür wurde die „AMANDLA Programm Pyramide“ entwickelt: ein mehrstufiges Tutorium, bestehend aus der Vermittlung von grundlegenden Werten, Sozialkompetenzen, Schulbildung und dem Einsatz von Vorbildern. Ein wichtiges Instrument ist dabei der Fußballplatz. Qualifizierte Trainer vermitteln ein Gefühl der Sicherheit, Zugehörigkeit und Akzeptanz. Mit dem Fair-Play-Fußball-Programm lernen die Minderjährigen Respekt, Teamwork und einen positiven Umgang mit Niederlagen und Frustration. Zugleich haben sie die Möglichkeit, sich über die Zwischenstationen „Kapitän“ und „Schiedsrichter & Co-Trainer“ zum Trainer und Mentor ausbilden zu lassen. So wachsen sie selbst zu authentischen Vorbildern für neue Mitglieder des Programmes heran. Auf der obersten Stufe steht die Möglichkeit, einen Beruf zu ergreifen und so dem Armenviertel zu entfliehen.

Daneben bietet der Safe-Hub ein Zentrum für Konfliktberatung und Gewaltprävention. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Safe-Hub ist die „Akademie“, in der Kinder bei den Hausaufgaben betreut werden oder in der Ideenwerkstatt kreativ arbeiten, aber auch eine Berufsberatung in Anspruch nehmen können. Der Erfolg des Programmes ist messbar: So hat die Ikhusi Primary School bereits eine Auszeichnung als „Most Improved School“ erhalten, weil ihre Schüler, die an dem AMANDLA Tutoring Programm teilnehmen, hinsichtlich ihrer schulischen Leistungen die größten Fortschritte in der Provinz gemacht haben.

Seit der Einführung des ersten Safe-Hub im Problemviertel Khayelitsha im Jahr 2008 sind die Quoten von Körperverletzung, Raub und Mord dort um mehr als 25 Prozent gesunken. Gleichzeitig verzeichnen die Gründer des Projektes, der Verein AMANDLA EduFootball e.V., einen jährlichen Zuwachs von knapp hundert Prozent bei den teilnehmenden Mädchen und Jungen. 

Nun entsteht ein weiterer  Safe-Hub als Anlaufstelle für die Jugendlichen in den Townships Gugulethu und Manenberg. Sternstunden engagiert sich für das Begegnungszentrum und hat bereits den Kunstrasen für das Fußballfeld finanziert. Für die Bildungsangebote wird nun auch der Bau des Jugendcafés unterstützt, wo sich die Mädchen und Jungen treffen, austauschen und weiterbilden können. Ein weiterer Schritt, um den Teufelskreis aus Armut, fehlender Bildung und Kriminalität zu durchbrechen.