Haus "Debora" für minderjährige Mütter

Jährlich kommen in Deutschland rund 5.000 Mädchen und Jungen von minderjährigen Müttern auf die Welt. Um sie nicht allein zu lassen, unterstützt Sternstunden zahlreiche Einrichtungen und Angebote für minderjährige Mütter und ihre Kinder; so beispielsweise das Haus "Deborah" in München, eine Einrichtung der Schwestern vom Guten Hirten, oder das Haus "Anna" in Nürnberg, das vom Sozialdienst katholischer Frauen geführt wird.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungSt. Gabriel - Aussenstelle der Jugendhilfeeinrichtung Schloss Zinneberg

Außenstelle der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Schloss Zinneberg
Eine Einrichtung der Schwestern vom Guten Hirten
Wolfratshauser Str. 350
81479 München

Aktionsjahr1995
OrtMünchen
Fördersumme51.129,19 €

Plötzlich ist alles ganz anders. Sandra ist erst 13 Jahre alt, als sie sich morgens häufig übergeben muss. Irgendwann geht sie zum Arzt und erfährt, dass sie bereits im vierten Monat schwanger ist. Sandra hat das Gefühl, als habe jemand eine Glasglocke über sie gestülpt. Sie ist 14, als Marie zur Welt kommt, sie darf ihr Neugeborenes so lang nicht sehen, bis sie sich entschieden hat. Das Jugendamt hat sie vor die Wahl gestellt: entweder gibt sie ihr Kind frei zur Pflege oder Adoption, oder sie geht in eine betreute Einrichtung. Sandra entscheidet sich für ein Leben mit Marie, und damit für das Haus "Deborah", eine Einrichtung der Schwestern vom Guten Hirten Zinneberg.

In Einrichtungen wie diesen finden minderjährige Mütter und ihre Kinder in kleinen Apartments ein Zuhause auf Zeit. Hier kommen sie erst einmal zur Ruhe und zu sich selbst. Die meisten ihrer Geschichten erzählen von belastenden Verhältnissen in der Familie, Problemen mit dem Freund, viele von Bedrohung und Druck. Überfordert mit der Situation sind sie alle, das macht unsicher und manchmal auch ganz schön unwirsch.

Sternstunden hilft seit 20 Jahren dabei, Häuser für minderjährige Schwangere und Mütter in ganz Bayern aufzubauen und zu erweitern. Die Benefizaktion möchte die jungen Mütter dabei unterstützen, Verantwortung für sich und ihr Kind zu übernehmen. In Einrichtungen wie Haus Deborah finden die jungen Frauen den nötigen Schutzraum, um in ihre Rolle hineinzuwachsen und die Angst vor der Verantwortung, der Zukunft abzubauen. Während sie in der Schule oder an ihrem Ausbildungsplatz sind, werden die Babys liebevoll umsorgt.

Sandras Alltag ist genau strukturiert: Um 6 Uhr steht sie auf, macht sich und Marie fertig, frühstückt, dann geht die Kleine in die Krippe und Sandra in die Schule. Während Marie in der Krippe ein kleines Mittagsschläfchen hält, macht ihre Mutter Hausaufgaben, in diesem Jahr will sie ihren Quali schaffen. Ab 15.30 Uhr sind beide wieder zusammen. Und ganz nebenbei hat Sandra kochen, putzen, waschen und auch den Umgang mit Geld gelernt. "Wenn ich vielleicht nächstes Jahr ausziehe, wird es mir schon schwerfallen, aber ich wünsche es mir sehr für Marie und mich!"