Einweihung des Integrativen Bildungs- und Therapiezentrums in Gomel

Am Freitag, den 10. September, war es soweit: das Integrative Bildungs- und Therapiezentrum der Caritas im Kinderdorf in Gomel, Weißrussland, wurde feierlich eröffnet. Sternstunden hat den Bau für mehrfach behinderte Kinder und junge Erwachsene mitfinanziert. 

Einweihungsfeier in Gomel
© Foto: Caritas Gomel

Die im Südosten von Weißrussland gelegene Stadt Gomel wurde im April 1986 am stärksten von der Tschernobyl-Katastrophe getroffen. Noch immer kommen viele Kinder mit geistigen, körperlichen und Mehrfachbehinderungen zur Welt. Rund 8.000 zum Teil schwer behinderte Mädchen und Jungen sind in staatlichen Heimen untergebracht und somit nahezu völlig vom gesellschaftlichen Leben abgekoppelt. Denjenigen, die zu Hause leben, fehlt meist der Zugang zu schulischer Bildung und Beschäftigung. Im Kinderdorf Gomel können 60 Mädchen und Jungen längerfristig wohnen, für 12 weitere gibt es Kurzzeitpflegeplätze. Die Einrichtung wurde 2011 mit Unterstützung von Renovabis e.V., Sternstunden und der Caritas eröffnet und ist die einzige im ganzen Land, in der die Bewohner in familienähnlichen Gruppen leben und gezielt gefördert werden. Unter der pädagogischen Betreuung konnten sich die Kinder und Jugendlichen enorm weiterentwickeln.

Nun wurde die Einrichtung um ein Integratives Therapie- und Bildungszentrum erweitert, mit finanzieller Hilfe von Sternstunden (300.000 Euro). Dort können nun Kinder mit mehrfachen Beeinträchtigungen zur Schule gehen, die bisher diese Möglichkeit nicht hatten. Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen können in den Werkstätten arbeiten und werden in berufsvorbereitenden Kursen der integrativen Beschäftigung auf eine Arbeitsstelle vorbereitet. Gleichzeitig gibt es auch qualifizierte therapeutische Angebote und Angebote zur Stärkung und Entlastung der Eltern. 

Das Zentrum ist ein großer Schritt in Richtung Inklusion von Kindern und jungen Erwachsenen mit Behinderungen und ist ein Leuchtturmprojekt für das ganze Land. 

Therapiezentrum Gomel
© Foto: Caritas Gomel

Meldung erstellt am: 15. September 2021