Milchnahrung für Flüchtlingsbabys

Tausende syrische Kinder leben nach ihrer Flucht in den Libanon mit ihren Familien in Zeltlagern. Seit Beginn des Bürgerkrieges sind hier 1,7 Millionen Flüchtlinge eingetroffen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Mit Unterstützung von Sternstunden hilft der Verein Orienthelfer e.V., gegründet 2012 von dem Kabarettisten Christian Springer, Kleinkinder bis mit lebensrettender Milchnahrung zu versorgen.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungOrienthelfer e.V.

Neumarkter Straße 80
81673 München

Aktionsjahr2013
OrtLibanon, Tripoli
Fördersumme190.000,00 €
© alle Fotos: Orienthelfer e.V.

Im Flüchtlingscamp in Tripoli ist alles knapp - Decken, Kleidung und natürlich auch Babynahrung. Die Vereinten Nationen haben die Verteilung von sogenannten "non-Food items" - Produkten also, die nicht als Lebensmittel eingestuft werden - eingestellt, darunter fällt Milchpulver. Die meisten der geflohenen Frauen sind so geschwächt und abgemagert, dass sie keine Milch bilden können, um ihre Säuglinge zu stillem. Sie leben mit ihren Kindern in Zeltstädten, ohne sanitäre Anlagen, Trinkwasser oder Heizungen. Viele von ihnen sind ohne ihre Männer hier. Die wurden in Syrien ermordet oder versuchen, sich nach Europa durchzuschlagen.

Nur ein Teil der im Libanon stationierten Flüchtlinge, etwas mehr als die Hälfte, bekommt einmal im Monat Versorgungscoupons in Höhe von 13,50 US-Dollar. Zum satt werden ist das zu wenig. Die anderen erhalten nichts. Auch Arbeit für heimatlose Syrer ist hier rar. Und weil es keine staatlichen Notunterkünfte gibt, müssen die Flüchtlinge für einen Zeltplatz auf einem Acker oder hinter einer Scheune hohe Mieten bezahlen – bis zu 100 US-Dollar im Monat.

Für teure Babymilch ist da meist kein Cent übrig. Seit 2013 unterstützt Sternstunden daher den Verein Orienthelfer des Kabarettisten Christian Springer im Kampf gegen die Unterernährung mit insgesamt 190.000 Euro. 700 bis 1.000 Babys zwischen null und zwölf Monaten werden auf diese Weise mit Milchprodukten und Babynahrung versorgt - und, wenn das Geld reicht, auch mit Windeln. 

Wenn eine Mutter im Verteilsystem registriert ist, kann sie alle 14 Tage den Bedarf an Flaschenmilch und Babynahrung hier abholen. Wenn das Baby seinen ersten Geburtstag feiert, rückt der nächste Säugling auf der Warteliste nach. Eine Änderung der derzeitigen Situation im Libanon ist nicht in Aussicht.