Neubau einer Schule für arme Kinder in Indien

Sie selbst nennen sich Dalit. „Vertrieben“, „niedergetreten“ oder „zur Schau gestellt“ bedeutet das. Bei den Angehörigen der höheren Kasten in Indien heißen sie „Unberührbare“, und genau so werden sie auch behandelt. Ausgegrenzt, verurteilt zu einem Leben in gesellschaftlicher Ächtung, gefangen in einem Teufelskreis aus Analphabetismus, verheerenden Arbeitsbedingungen und extremer Armut. 

Projekt Steckbrief

Projektdurchführungmissio - Internationales Katholisches Missionswerk

Pettenkoferstr. 26-28
80336 München

Aktionsjahr2015
OrtIndien, Mondikunta
Fördersumme87.013,00 €
© Foto: Ralph Gladitz BR

Rund 40 Prozent der über zwei Millionen Einwohner des ostindischen Bezirkes Khammam gehören den Dalit oder der ethnischen Minderheit der Tribals, also der indischen Ureinwohner, an. Beide Gruppierungen gelten als unrein, werden diskriminiert und ausgebeutet. Sie haben kein sauberes Trinkwasser, keine Gesundheitsvorsorge, keine Chance, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu schenken.
Die Diözese von Khammam kämpft darum, die Situation der Ausgegrenzten zu verbessern. Dazu gehört vor allem, die Ausbildungschancen der Kinder zu erhöhen. Deshalb will die Diözese gemeinsam mit Sternstunden in Mondikunta, einem Dorf im Bezirk Khammam, eine neue Schule für mehr als 300 Kinder bauen. Auf zwei Etagen sollen elf Klassenzimmer, eine Bibliothek, Verwaltungsräume und wissenschaftliche Labore für die erste bis zehnte Klasse entstehen. Zu Beginn werden 150 Waisenkinder, Halbwaisen, Kinder mit kranken Eltern und Arbeiterkinder aufgenommen. Diese werden die Jahrgangsstufen eins bis fünf besuchen. Nach und nach werden dann auch die Klassen sechs bis zehn eingerichtet. Ein angrenzendes Internat bietet auch den Schülern aus ländlichen oder entfernteren Gegenden die Möglichkeit einer Schulausbildung. Das Schulgeld beträgt ein paar Rupien für Eltern mit geregeltem Einkommen. Für mittellose Kinder ist der Schulbesuch kostenlos. 
Die deutsche Partnerschule, das Benediktiner-Kloster Schäftlarn, engagiert sich für die neue Schule beim Spendensammeln. Zwei der Abiturienten durften nun gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk nach Mondikunta, um sich die Situation vor Ort anzusehen. Auch Sternstunden hilft, die Schule in Indien aufzubauen. Damit sich die Kinder der Dalit und Tribals nicht länger „niedergetreten“ fühlen müssen, sondern die Chance auf ein gleichberechtigtes Leben fern des Teufelskreises ihrer Herkunft haben.

© Foto: Ralph Gladitz BR