Förderung von Kindern mit Lernschwäche und geistiger Behinderung

Für geistig behinderte Minderjährige, die mit ihren Angehörigen aus Syrien geflohen sind, gab es im Libanon lange Zeit keine Förderung. Zum Trauma der Flucht gesellt sich die fehlende Aussicht auf Schul- und Weiterbildung, weil entsprechende Maßnahmen für die Familien nicht finanzierbar sind und auch nicht von der libanesischen Regierung unterstützt werden. Derzeit befindet sich rund eine halbe Million syrischer Kinder im Schulalter im Libanon. Etwa die Hälfte von ihnen hat Schätzungen zu Folge keinen Zugang zu Schulbildung. 

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungOrienthelfer e.V.

Neumarkter Straße 80
81673 München

Aktionsjahr2020
OrtLibanon, Metn Nord
Fördersumme89.647,00 €
Orienthelfer e.V.
© Foto: Orienthelfer e.V.

Noch stärker trifft es Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung oder Lernschwäche. Sternstunden hilft dem Verein Orienthelfer, für rund 45 geflüchtete Kinder mit Lernschwäche oder geistiger Behinderung die Gebühren für eine Förderschule zu finanzieren. Auch der heute siebenjährige Baher profitiert vom Engagement von Orienthelfer e.V. Er war erst ein Jahr alt, als seine Familie in den Nachbarstaat floh, um den Grausamkeiten des Krieges in Syrien zu entkommen. Im Libanon gehen die Kinder bereits ab dem dritten Lebensjahr in die Vorschule, wo sie Buchstaben lernen und auch ein wenig lesen und rechnen. Bahers Mutter war sehr unglücklich, weil sie ihren Sohn daheim behalten musste, Geld für eine Schule hat die Familie nicht, es reicht kaum zum Leben. Orienthelfer e.V. arbeitet mit der lokalen Organisation Acsauvel zusammen. Sie betreibt östlich von Beirut eine große Fördereinrichtung mit erfahrenen Fachleuten und begleitet Menschen mit geistiger Behinderung von der Frühförderung bis zur Ausbildung. Auch Baher ist dank Sternstunden seit einigen Monaten in der Schule. 

Die Situation im Libanon ist weiter angespannt. Die anhaltende Wirtschaftskrise im Land wirkt sich auch auf die Arbeit von Acsauvel aus. Die Spendeneinnahmen sind stark zurückgegangen, und das Sozialministerium kann seiner zugesicherten finanziellen Unterstützung nicht nachkommen. Zuschüsse werden, wenn überhaupt, mit einem Jahr Verspätung gezahlt. 

Viele libanesische Familien können sich die Transportkosten für den Schulbus ihrer Kinder nicht mehr leisten, während die Flüchtlingskinder die Fahrtkosten erstattet bekommen. Darum unterstützt Sternstunden nun zusätzlich libanesische Kinder mit intellektueller Behinderung. Neben den Fahrtkosten werden therapeutische Maßnahmen finanziert, damit alle gemeinsam lernen können.