Sternstunden unterstützt missio-Projekt gegen weibliche Beschneidung

Tausende Männer und Frauen – darunter viele Mädchen – hat das Programm gegen weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat in der ägyptischen Diözese Assiut bislang erreicht. "Ein großer Erfolg", findet missio-Projektpartner Bischof Kyrillos William, der das Aufklärungsprojekt für den ländlichen Raum vor drei Jahren startete. Um diese wichtige Arbeit fortzuführen, sichert Sternstunden für die kommenden drei Jahre die Kosten mit knapp 42 000 Euro.

Von links: Ulrike Philipp (missio), Bischoff Kyrillos William, Marianne Lüddeckens (Projektmanagement Ausland) und Dr. Ludger Hermeler (Geschäftsführung) (© Foto: Sternstunden e.V.)

Sternstunden-Geschäftsführer Dr. Ludger Hermeler und Marianne Lüddeckens, Projektmanagerin Ausland, freuten sich, aus erster Hand von der positiven Wirkung der Sensibilisierungsarbeit in Oberägypten zu hören. "Es gibt großen Bedarf", bestätigte Kyrillos William bei seinem Besuch bei Sternstunden in München. Staatliche Organisationen seien kaum engagiert.

"Bei Sternstunden beschäftigen wir uns seit einigen Jahren intensiver mit der Problematik durch solche verwurzelten Praktiken", betonte Hermeler. Umso interessanter sei, wie das Wohlwollen einer Gesellschaft für ein solches Programm gewonnen werden könne.

Als "Schlüssel" zu den Menschen in den Dörfern fungierten meist die Pfarrer, berichtete der koptisch-katholische Bischof. Die Bevölkerung trage das in der Region inzwischen bekannte Programm mit. Auch habe man Imame als Multiplikatoren für das Thema gewinnen können.

Das missio-Projekt gegen die Tradition der weiblichen Beschneidung und Kinderheirat ist ganzheitlich angelegt und greift an unterschiedlichen Stellen: Geschulte Multiplikatoren sollen junge Mädchen, Frauen und Männer erreichen. Besonders Eltern, Großeltern und Lehrer sollen in Seminaren und mit Kampagnen angesprochen werden. Von Beschneidung Betroffene erhalten medizinische Versorgung und psychologische Beratung. Mädchen und Frauen werden gestärkt, indem sie durch Bildung und Berufsausbildung ein selbstbestimmtes Leben beginnen können.

Meldung erstellt am: 03. April 2017