Schulspeisung ermöglicht Bildung
Der Hunger erschwert vielen Kindern im Südsudan den Schulbesuch. Mit Mahlzeiten möchten die Loretoschwestern in Maker Kuei dem entgegenwirken und Kindern eine Perspektive schenken. Sternstunden unterstützt den Verein Hoffnungszeichen e.V. hierbei mit 166.000 Euro.
Projekt Steckbrief
| Projektdurchführung | Hoffnungszeichen e.V. |
|---|---|
| Aktionsjahr | 2022 |
| Ort | Südsudan, Rumbeck |
| Fördersumme | 166.000,00 € |
Freudig sitzt Mary Agor Mangar* auf der Schulbank im Klassenzimmer. Notizblock, Stift und Lineal liegen vor ihr bereit, denn heute steht bei der Achtklässlerin Mathe auf dem Stundenplan. Aufmerksam folgt die 14-Jährige dem Unterricht und rechnet fleißig mit. Mary ist dankbar, in der Schule lernen zu dürfen. Noch viel mehr aber freut sie sich über das tägliche Schulessen, mit dem die Loretoschwestern die knapp 1.800 Schülerinnen und Schüler der Grundschule und des Mädcheninternats in Maker Kuei, einem Vorort von Rumbek, versorgen. Das nahrhafte Mittagessen besteht aus Bohnen und Posho, einem Getreidebrei aus Maismehl. Beides sind wichtige Protein- und Energiequellen für die Kinder. Viele Mädchen und Jungen kommen aus armen Haushalten, in denen das Essen knapp ist. „Oft gehe ich morgens von Zuhause los, ohne etwas gefrühstückt zu haben“, erzählt Mary. Das Mädchen lebt in dem Dorf Matangai. Ihre Familie betreibt Viehzucht und etwas Landwirtschaft. Doch Viehdiebstahl und Ernteausfälle durch Wetterextreme sorgen dafür, dass die Familie täglich damit kämpft, sich ausreichend versorgen zu können. In dieser Situation finden sich auch viele weitere Haushalte der Region wieder.
Eine Schule, die satt macht
Hunger ist mitursächlich für mangelnde Bildung im Südsudan. Deshalb sind die täglichen Speisungen der Ordensschwestern fest in das Bildungsangebot integriert; sie werden mithilfe von Nahrungsmittellieferungen ermöglicht. Auch der Viertklässler Pieng Malieny (9) weiß das Schulessen zu schätzen: „Es hilft mir, mich gut im Unterricht zu konzentrieren. So fällt mir das Lernen leichter.“ „Mit den Schulspeisungen lindern wir den Hunger in der Region. Zugleich schaffen wir Bildungschancen. Es motiviert die Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken, weil sie wissen, dass sie hier eine Mahlzeit bekommen“, berichtet Abraham Dut Kachuol, Schulleiter der Grundschule.
Rund 2.300 Begünstigte profitieren davon, unter ihnen nicht nur Kinder wie Mary und Pieng, sondern auch Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal. Die Grundschülerinnen und Grundschüler erhalten eine Mahlzeit täglich, die 340 Internatsschülerinnen werden dreimal täglich mit Nahrungsmitteln versorgt. Auch die 205 Schulangestellten, darunter Lehrerinnen und Lehrer erhalten eine Mahlzeit. Außerdem wird therapeutische Säuglingsnahrung für 150 mangel- bzw. unterernährte Kinder unter fünf Jahren bereitgestellt, sowie Lebensmittelrationen für 100 ausgewählte Haushalte mit besonders kritischer Ernährungssituation.
*Name geändert